|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
7. Internationale Konferenz zu Finanzdienstleistungen
|
08:15 |
Anmeldung und Kaffee |
Eröffnung und Einführung zur „Verantwortliche Finanzdienstleistungen“ | |
10:00 - 10:15 |
P1a: Eröffnungsrede: Dr José Ribeiro (Directorate General for Consumer Affairs Portugal - Acting Presidency of the EU); Beatrice Patrie (European Parliament, IMCO)*; Jim Murray (BEUC) |
10:15 – 10:30 |
P1b: Einleitung: "Armut in der Kreditgesellschaft" Gregory Squires (George Washington University, USA)
|
Das Stakeholder Parlament: Soziales Europa | |
10:30 – 11:00 |
P2a: Was haben wir erreicht? Koalitionen zur Verantwortung im Kredit Udo Reifner (ECRC) and John Taylor (NCRC)
|
11:00 – 11:45 |
P2b: Bürgerparlament zur verantwortlichen Kreditvergabe: Berichte von den nationalen Konferenzen & Abstimmungen & Diskussionen Edinburgh: Damon Gibbons, DOOD (UK); Helsinki: Anja Peltonen, kuluttajavirasto (Finland); Capetown: Chris Osborn, you & your money (RSA); Trento: Paolo Landi, Adiconsum (Italy); Bern: Mario Roncoroni, Verein Schuldensanierung (Switzerland); Paris: Emmanuel Masset-Denèvre, INC (France) |
11:45 – 13:00 |
P2c: Kommentare, Fragen und weitere Informationen Kiyohito Wada, Kohjimachi Citizen Law Office (Japan); Leonardo Bessa, Brazilcon (Brazil); Lee Beaulac, Rural Opportunities (USA); Werner Sanio, BAG SB (Germany); Melina Mouzouraki, EKPIZO (Greece); Paul Joyce, Free Legal Advice (Ireland); Bostjan Krisper, ICORI (Slovenia); Juan José Manchado Martin, ADICAE (Spain); Harro Norder, NVVK (Netherlands); Graça Oliveira, DECO (Portugal); Bob Schmitz, ULC (Luxemburg); Hans W.Grohs, ASB Schuldnerberatungen/ECDN (Austria); Bernard Bayot, RFA (Belgium) et al. [Das Plenum wird nach Art eines parlamentarischen Hearings Repräsentanten vieler Staaten haben. Der Moderator wird vorbereitete Fragen stellen und Podium sowie Plenum haben die Möglichkeit, jeweils elektronisch abzustimmen und damit Meinungsbilder herzustellen.] |
13:00 - 14:00 |
E1: Mittagsbuffet |
“ÜBERSCHULDUNG”: Marktversagen im Kredit (in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Schuldennetzwerk, ECDN) | |
14:00 - 15:15 | W1: Trends bei der Überschuldung: Daten, Regeln und Verfahren Iain Ramsay (IACL, Canada, Chair); George Gloukoviezoff (Université Lyon2, France); Werner Sanio (SFZ-Mainz/BAG SB, Germany); Chris Osborn (you & your money, Rep. of South Africa); Hans Grohs (ASB Schuldnerberatungen/ECDN, Austria); Harro Norder (NVVK, Netherlands); Catarina Frade (University of Coimbra, Portugal) W2: Kreditkartenflut in Europa – Kleinkredite und Überschuldung Achim Tiffe (iff, Chair); Damon Gibbons (DOOD, UK); Paolo Landi (Adiconsum, Italy); Manfred Westphal (vzbv, Germany) |
15:15 – 15:30 |
Kaffeepause |
“BILDUNG” und “DISKRIMINIERUNG”: Der Blick auf die Kreditnehmer | |
15:30 - 16:45 |
W3: Banken in der Schule – Soll man Verbraucher erziehen? Saul Schwartz (Carleton University, Canada, Chair); Dara Duguay (Citi); Anne Schelhowe (SchülerBanking, Germany); Peter Avery (OECD); Erik Pointilliart (IEFP, France); Lauren Willis (Loyola Law School, USA); Toni Williams (Kent Law School, UK) W4: Scoring: Datenschutz und Soziale Diskriminierung im Kreditgeschäft Melina Mouzouraki (EKPIZO, Greece, Chair); Mike Bradford (Experian); George Wilkinson (Eurofinas/GWA); Hubert Van Tol (NCRC, USA); Frédéric Rottier (Observatoir du Crédit et de l'Endettement, Belgium); Joop Lobstein (BKR, Niederlände) |
16:45 – 18:00 |
W5: Kredite für Arme?: Mikrokredite oder Bankdarlehen Benoit Granger (MicFin, Chair), Leo Verhoef (Eindhoven University) and Bernd Balkenhol (ILO) stellen fragen an Pierre Silvy (ADIE), Karol Sachs (FEBEA), Antoine Saint-Denis (EU DG Empl.), Pete Garcia (Chicanos Por La Causa, USA), und Gregory Squires (George Washington University, USA) W6: Restschuldversicherungen, gekündigte Kredite und Verzug Damon Gibbons (DOOD, UK, Chair); Odile Leturcq (UFC-Que Choisir, France); Arno Gottschalk (German Consumer Ass.); Eva Grunwald (Deutsche Bank); Torsten Knapp (Citi Germany); Diana Cerini (Milan University); Kai-Oliver Knops (Universität Bremen) |
19:00 – 24:00 |
E2: Konferenz Dinner und Musik in der Albert Hall | SAMSTAG |
"MARKTREGULIERUNG”: Rechtsnormen und Ethische Prinzipien | |
9:00 - 10:30 | P3: Round Table zur Konsumentenkredit- und Zahlungsverkehrsrichtlinie: Wie wird das neue Recht in den Mitgliedsstaaten umgesetzt? Udo Reifner (iff, Germany, Chair); Jorge Pegado-Liz (European Economic & Social Committee); Judith Wittig (Deutsche Bank); Manfred Westphal (BEUC, vzbv, FinUse); Bob Schmitz (ULC, Luxemburg); Eric Ducoulombier (EU-Commission, DG Market); Angelika Schlögel (Government Austria); Beatrice Patrie, (European Parliament, IMCO)* |
10:30 – 10:45 |
Kaffeepause |
10:45 – 11:30 |
P4: Prinzipien verantwortlicher Kreditvergabe – Welche und Warum? Damon Gibbons (DOOD/ECRC, Chair); John Taylor (NCRC); Guy Schellinck (Citi Belgium); Judith Wittig (Deutsche Bank); Lisa Dickinson (GE Money); Craig Norton (HBOS); David Dolidze (Council of Europe) |
11:30 – 13:00 |
W7-W9: Wie geht es weiter mit den ECRC Prinzipien?(in Diskussionsgruppen – Hauptsprache und daneben Übersetzung) W7: Principles P1 – P3 (Kreditvergabe) (Benoit Granger) W8: Principles P4 – P5 (Anpassung und Recht) (Udo Reifner) W9: Principles P6 – P7 (Überschuldung, Beratung) (Saul Schwartz) (Die Gruppen sollen zu den Prinzipien Meinungen, Beispiele und Umsetzungen erarbeiten) |
13:00 - 14:00 |
Buffet |
"CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY": Wer dient den Menschen? | |
14:00 - 15:15 | P5: Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Privatbanken: Wer fördert das öffentliche Wohl? (Community Reinvestment, Basic banking, und alternative Finance, mit Abstimmungen im Publikum) Harro Norder (NVVK, Netherlands, Chair); Maryellen Lewis (NCRC); Bob Schmitz (ULC, Luxemburg); Anja Peltonen (kuluttajavirasto, Finland); Benoit Granger (MicFin, France); Judith Wittig (Deutsche Bank); Norma Benoni (Cassa Rurali Trentine) |
15:15 – 16:00 |
P6: Wie geht es weiter im CRC-NETZWERK? Vorschläge aus der Steuerungsgruppe und elektronische Abstimmung |
16:00 |
Ende der Konferenz |
Neue Formen des Konsumentenkredits werden angeboten. Finanzdienstleister betonen den Vorteil allgemein zugänglicher Kredite. Die Nachteile sind jedoch nicht zu übersehen: Kettenkredite, wucherisches Kleinstkredite, Kombikredite, teure Kreditkartentransaktionen und Restschuldversicherungen, erzwungene Zusatzkäufe und unverantwortliche Umschuldungen haben notwendige Konsumentenkredite zugleich zu einem hohen Risiko für Verbraucher, Wohneigentümer und Kleinunternehmer sowie für die Gemeinschaft werden lassen.
Anbieter von Finanzdienstleistungen haben auf diese Neuentwicklungen unterschiedlich reagiert. Einige der Anbieter haben die Notwendigkeit verantwortlich zu handeln erkannt. Andere wollen die Verantwortung allein dem einzelnen Verbraucher zuordnen und von Aufsicht und Regeln befreit werden. Der freie Markt werde die Probleme schon lösen. Die lange Tradition der Wuchergesetze in Kontinentaleuropa steht auf dem Prüfstand. Regeln gegen Missbrauch und Überschuldung werden infrage gestellt. Die meisten Menschen sehen jedoch Schulden als ein schwieriges Gebiet an, die nur produktiv für sie wirken können, wenn der Staat den Rahmen vorgibt und die Zielerreichung überwacht.
Die Europäische Kommission hat 2005 eine Vielzahl von Entwürfen vorgelegt, die die Situation in Europa für Kredite grundlegend verändern würden und daher diskutiert werden müssen. Die neue Fassung der Konsumentenkreditrichtlinie von 2005 beschränkt nationalen Verbraucherschutz, schafft viele Ausnahmen, die Zahlungsverkehrsrichtlinie lässt erstmals Nichtbanken über Kreditkarten in den Konsumentenkreditmarkt und der Aktionsplan für die Jahre 2005-2010 macht ein liberales Programm deutlich, das in den Augen von Verbraucher- und Wohlfahrtsorganisationen eine Gefahr für den verantwortlichen Kredit darstellt. Hochpreisige Kleinstkredite und Kreditkartenkredite für Arme, einfacher Zugang zu Internetkrediten erleichtern das unkontrollierte Schuldenmachen und entpflichten die Banken. Verbundene Geschäfte und die Auslagerung von Kosten auf Nebenprodukte ebenso wie einzelfallorientierte Preise bleiben ohne Antwort. Der Import ausländischer Probleme wird schwerer kontrollierbar sein. Die Konferenz will die Aufforderung der Kommission zur verstärkten Beteiligung der Bürger in der EU ernst nehmen und ihnen eine Stimme verleihen.
Auf den bisherigen Finanzdienstleistungskonferenzen des iffs zu den Themen Überschuldung und Arbeitslosigkeit (Hamburg 1989), Verbraucherinsolvenz (Birmingham 1992), Bankensicherheit und Verantwortung gegenüber dem Verbraucher (Bergamo 1993); Banques et Region (Straßburg 1996); Zugang zu Finanzdienstleistungen (Göteborg 2000); und Verantwortung im Kredit (Brüssel 2006) haben Politiker, Verbände, Banken und Wissenschaftler diese Themen diskutiert, um angemessene Antworten zu finden. Der Schwerpunkt dieser bisher immer EU-finanzierten Konferenzen lag bei den rechtlichen Problemen der Nutzer und der Gesellschaft, bei Banking, Altersvorsorge, Mittelstandsfinanzierung, Existenzgründern, Verbraucherkrediten und Konto.
Diese Konferenz wird, in Kooperation mit der US National Community Reinvestement Coalition (NCRC), der Dachorganisation der amerikanischen Bürgerverbände für Investitionspolitik vorbereitet. Dieser zentralen Konferenz gehen nationale Konferenzen in verschiedenen europäischen Ländern und eine in Washington D.C. voraus. Das Ziel wird sein, globale Antworten auf aktuelle Probleme in Staat und Gesellschaft auf beiden Kontinenten zu finden. Die Konferenz lädt Anbieter, die an einem Gespräch interessiert sind ein, die Konferenz finanziell zu unterstützen, um NGOs, Regierungsvertreter und Wissenschaftler für eine Diskussion über die Zukunft verantwortlicher Kredite zu treffen.
Die Konferenzen werden von zahlreichen großen nationalen und internationalen Verbraucherorganisationen, Banken, sozialen Organisationen und öffentlichen Interessengruppen unterstützt. Anfragen bei der Europäischen Kommission sind noch offen. Die Konferenzen stellen einen internationalen Treffpunkt für Forschung und Lehre mit der Praxis im Bereich der Finanzdienstleistungen dar. Auch Brüssel 2006 wird den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, sich über finanzielle Produkte, soziale Effekte, ethische Fragestellungen, Strukturen des Bankgeschäfts und deren Überwachung in verschiedenen Ländern zu informieren und diese zu diskutieren.
Wir sind zuversichtlich, dass verantwortliche Unternehmen diese Veranstaltung unterstützen werden.